Karotissinussyndrom
Definition
Nach den Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie zu Diagnose und Therapie von Synkopen zählen zu den autonom-nerval vermittelten Störungen, die mit plötzlicher Bewusstlosigkeit einhergehen, das Karotissinussyndrom, situationelle Synkopen (bei Husten, Niesen, Erbrechen, Defäkation, Miktion, Bauchschmerz und nach Belastung), das vasovagale Syndrom und „atypische“ Formen, denen ein offensichtlicher Trigger fehlt [1]. Mit Abstand am häufigsten in dieser Gruppe und führend in der allgemeinen Synkopenstatistik ist die vasovagale Störung. Das Karotissinussyndrom stellt dagegen nur 1 % der Synkopenursachen, sofern die „spontane“ [1], anamnestisch mit typischen Auslösern einhergehende Variante gemeint ist. Es kann aber auch in 26–60 % der Fälle für eine ungeklärte Synkope verantwortlich gemacht werden, wenn eine ausgiebige Diagnostik dafür keine weitere Ursache zu Tage fördert und eine pathologische Reaktion auf die Karotissinusmassage gefunden wird („induzierte“ Form; im deutschen Sprachgebrauch als „hypersensitiver Karotissinus“ bezeichnet).
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