Neue Therapiestrategien für BCR/ABL-negative myeloproliferative Neoplasien
Zusammenfassung
Mit der Identifizierung der JAK2V617F-Mutation bei der essentiellen Thrombozythämie (ET), der Polyzythämia vera (PV) und der Myelofibrose (MF) im Jahr 2005, wurden erstmals neue und wichtige Einblicke in die Pathogenese myeloproliferativer Neoplasien (MPN) gewonnen werden. Basierend auf diesen Erkenntnissen wurden eine Reihe neuer Substanzen entwickelt oder bereits etablierte Substanzen weiter modifiziert, die derzeit in klinischen Studien bei Patienten mit MPN evaluiert werden. Die meisten Daten liegen derzeit zu den JAK-Inhibitoren, sog. „ATP mimetics” zur Therapie der MF vor. Hier wurden aktuell erste, sehr viel versprechende Ergebnisse aus zwei Phase-III-Studien publiziert, die zeigen konnten, dass die Therapie mit dem JAK1/2-Inhibitor Ruxolitinib zu einer signifikanten Milzgrößenreduktion und einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität von MF-Patienten führt. Neben den JAK-Inhibitoren werden derzeit auch immunmodulatorische Substanzen, die IMiDs, zur Therapie der MPN eingesetzt. Hier hat sich Pomalidomid als sehr aktive Substanz in Phase-II-Studien erwiesen. Darüber hinaus kommen weitere Kinase-Inhibitoren sowie Histon-Deacetylase-(HDAC-) Inhibitoren und Inhibitoren des mTOR-Signalweges im Rahmen klinischer Studien zum Einsatz. Aufgrund ihrer unterschiedlichen, teils synergistischen Wirkmechanismen sind auch erste Kombinationstherapien in Planung, durch die man sich eine weitere Verbesserung des Ansprechens erhofft.
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