Strahlenenterokolitis
Definition
Akute (bis 3 Monate nach Bestrahlung) und/oder chronische Schädigung der Darmwand durch therapeutische Strahlenapplikation (insbesondere Tumoren von Rektum, Uterus, Zervix, Ovarien, Harnblase, Prostata, Hoden und von Lymphomen). Bei chronischer Schädigung Komplikationen wie chronische Blutungsanämie, Malabsorptionssyndrom, Diarrhöen, Strikturen, Ileus mit Perforation.
Pathomechanismus
Direkte toxische Schädigung der zellulären DNA mit Zelltod oder Verlust von Reparaturmechanismen; Darmepithel besonders strahlensensibel aufgrund der hohen Zellteilungsrate.
Ursachen der Diarrhö bei chronischer Enterokolitis: verminderte absorptive Oberfläche, Motilitätsstörung, bakterielle Fehlbesiedlung, Disaccharidasemangel, Gallensäuremalabsorption, Veränderung der lymphatischen Gefäße.